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Depressionen abzugeben

von Uwe Hauck



Inhalt


Uwe Hauck leidet unter Angstzuständen und Panikattacken, die zu einer Depression geführt haben. In diesem Buch erzählt er ganz offen, wie es zu seinem Versuch sich umzubringen kam und wie die Aufenthalte in der Psychiatrie für ihn waren. Er musste einen sehr langen und schweren Weg beschreiten, um zu lernen, mit den Angstzuständen umzugehen und die Depression im Zaum zu halten.


Meine Meinung


Ich habe großen Respekt davor, wie sehr Uwe uns in sein Innerstes blicken lässt. Er gibt ganz offen seine Schwächen zu und lässt, schildert mal mehr, mal weniger sein Innenleben und lässt auch Themen wie Sex nicht aus. Dabei erhält man auch einen Einblick ist das Gefühlsleben und die Gedankenwelt eines Depressiven, aber das Buch handelt primär von Uwes Klinikaufenthalten und inwiefern diese für ihn nützlich waren.
Es war für mich persönlich sehr erschreckend zu erfahren, wie wenig in den Kliniken auf die Patienten eingegangen wird. Es gab viele Fehldiagnosen und Uwe konnte die Ärzte ohne Probleme anlügen, was seinen Gemütszustand betrifft. Auch die Therapien waren teilweise für ihn wenig hilfreich. Dennoch konnte er immer wieder ein paar Dinge für sich mitnehmen und nach und nach lernen, mit den Angstzuständen umzugehen. Vor allem die Gespräche mit den Mitpatienten waren dabei für ihn sehr hilfreich. Da es ein sehr langer Weg ist, alte Verhaltensweise zu ändern, ist es kein Wunder, dass Uwe über ein halbes Jahr krankgeschrieben und in Therapie gewesen ist.
Als ich dieses Buch gelesen habe, war mein Wissen über Depression begrenzt. In meinem Umfeld habe ich Menschen, die depressiv sind. Da aber jede Depression anders ist, haben mir Uwes Einblicke meistens, aber nicht immer geholfen, meine Bekannten zu verstehen. Manche Gedanken und Gefühle waren mir nicht neu, doch sie haben nochmals die Unlogik der Depression bestätigt. Mir hat das geholfen, die Unlogik eines depressiven Menschens zumindest ein wenig zu akzeptieren.
Insgesamt waren für mich persönlich die Eindrücke zum Innenleben der Krankheit aber etwas zu wenig. Ich bin erst am Anfang, mich mit der Krankheit zu beschäftigen und hätte gerne mehr darüber erfahren. Allerdings gilt es da auch zu beachten, dass der Schwerpunkt dieses Buches auf den Erfahrungen der Klinikaufenthalte und nicht auf der Krankheit liegt. Zudem hätten mir persönlich weitere Einblicke in seine Krankheit vielleicht auch gar nicht so sehr weitergeholfen, da bei meinen Bekannten Angstzustände und Panikattacken nicht die gleiche Rolle spielen wie bei Uwe.


Fazit


„Depressionen abzugeben“ lässt sich insgesamt flüssig lesen, weshalb man durchweg neugierig bleibt, wie es mit Uwe weitergeht. Dies wird durch die persönlichen Einblicke in sein Innenleben verstärkt. Doch obwohl das Buch mit der Krankheit „Depression“ betitelt ist, sind seine Angstzustände und Panikattacken die Ursache dafür, dass er sich das Leben nehmen wollte und sein Hauptproblem. Die Depression ist nur eine Folge seiner Ängste. Zudem liegt der Schwerpunkt seiner Erzählung auf den Erlebnissen während der Klinikaufenthalte. Wer daher mehr darüber wissen möchte, wie es in einer Psychiatrie ist, ist bei diesem Buch genau richtig – wer allerdings ausführliche Informationen oder Erfahrungen über die Krankheit Depression erfahren möchte, wird eventuell von dem Buch enttäuscht sein. Denn auch wenn ich Neues über diese Krankheit erfahren habe, fand ich es schon etwas schade, dass der Schwerpunkt ein anderer ist – auch wenn er ebenso interessant war.


Allgemeine Informationen 


Taschenbuch
429 Seiten
ISBN 978-3-404-60922-2
Bastei Lübbe